Wer bin ich?

Mein Name ist Stefan Kiermaier und ich bin am 01. Mai 1965 in Kaufbeuren im wunderschönen Allgäu geboren. Nach meiner Grundschulzeit an der Gustav-Leutelt-Schule im Ortsteil Neugablonz wechselte ich auf das Staatliche Gymnasium Kaufbeuren. Meine Hobbies während der Schulzeit waren vielfältig. Zum einen war ich aktiv beim Jugendrotkreuz Kaufbeuren als Jugendgruppenleiter und Ausbilder tätig, zum anderen habe ich sehr viele Spiele meines Lieblingseishockeyvereins ESV Kaufbeuren besucht. Manchmal musste auch mein Mofa meine "Bastelwut" ertragen, sehr zum Leidwesen meiner Eltern und des TÜV´s in Kaufbeuren. 

Nach dem bestandenen Abitur ging es ohne Umwege zur Bundeswehr. Grundausbildung in Günzburg an der Donau. Naja nicht gerade der Nabel der Welt, aber wenigstens nicht weit weg und die Versetzung zurück nach Kaufbeuren an die Technische Schule der Luftwaffe kam mir nicht wirklich ungelegen. Nachdem ich in einer vorgesetzten Dienststelle mitarbeiten durfte und der "Job" nicht schlecht war, dachte ich mir auch unter der Berücksichtigung finanzieller Interessen, Soldat auf Zeit wäre doch gar nicht so schlecht.

Aber nach den zwei Jahren juckte mich mein langer Traum von einem Maschinenbaustudium an der TU München. Also flugs eingeschrieben, Zimmer suchen in München und schauen, was auf mich zukommt. Was kam, kam ziemlich schnell! Ca. 15 Stunden Mathe die Woche und das mir, wo mir Mathe immer so Spaß gemacht hat. So langsam kam ich mit meiner Schulmentalität ( morgens im Bus gibt´s 15min Zeit zum lernen ), ein bisschen ins Schleudern und mit dem Lernstoff gewaltig in Verzug. Außerdem hatte ich aus meiner Not heraus (Wohnungs- und Lebenshaltungskosten in München sind nicht ganz so günstig, wie zu Hause im Allgäu), angefangen nebenher Taxi zu fahren. Beziehungsweise Taxi zu fahren und nebenher zu studieren, immer in der Hoffnung, irgendwann wird es einfacher. Aber es wurde nicht einfacher.

Eines Tages, bei der Suche nach Alternativen zum wohl doch eher erfolglosen Studium, kam mir eine Stellenanzeige in die Finger "Fachberater für Integrierte Produktionstechniken - die Alternative zum Studium". Klingt ja nicht schlecht, alles drin was ich bisher immer so machen wollte. Mechanik, Elektronik, CNC, CAD, PC (war 1988!! gerade so am rauswachsen aus den Kinderschuhen)... Einstellungsvoraussetzung: Abi mit mind. einem naturwissenschaftlichen Fach - kann ich toppen mit Mathe und BioChemie. Bundeswehr hinter sich gebracht - na klar. Mindestens 18 - ein bisschen drüber, aber wer wird denn kleinlich sein. Als dann die Einladung zum Einstellungstest kam nahm die Sache Ihren Lauf. Am ersten Tag 300 Bewerber für 3 Stellen, abends durfte jeder anrufen und nachfragen, ob man am nächsten Tag noch kommen durfte. Tja diese Telefonnummer war so ziemlich die ganze Nacht belegt. Am 2.ten Tag, die zweite Runde mit Tests und Rollenspielen aber dem gleichen Ergebnis, abends anrufen. Am 3.ten Tag waren wir noch 30 Bewerber für die 3 zu vergebenen Stellen. Diesmal konnte man nirgends mehr anrufen, wir bekamen recht zügig einen Ausbildungsvertrag zugeschickt.

Und so begann ein komplett neues Kapitel:

Am Sonntag den 3.Oktober 1988 Ausbildungsbeginn bei der Nixdorf Computer AG in Paderborn. Auf der Hinfahrt kam im Radio, daß Franz-Josef Strauß gestorben ist. Na wenn eine Ausbildung in Ostwestfalen so anfängt, was soll dann noch alles passieren.

Wir waren ein bunt gemischt in unserer Klasse. Ein paar Bayern, ein paar Schwaben und auch sonst noch ´ne Menge netter Leute. Nach einigen organisatorischen Angelegenheiten, was uns in den nächsten 3 Jahren blüht, bekamen wir unsere Zimmer zugewiesen. Jan-Christian mit 2,01m Größe durfte in eine Kellerwohnung (1,98 m Deckenhöhe) und ich bekam ein Quartier bei einer sehr "netten" Familie mitten in der Stadt. Beim Besichtigen des Zimmers wurde mir sehr schnell und unmissverständlich klargemacht, dass Herrenbesuch nur bis 22:00 Uhr gestattet sei. Bad und WC musste ich mit der Tochter des Hauses teilen, wobei festgelegte Zeiten (schriftlich an der Badezimmertür befestigt) einzuhalten waren.

In der ersten Woche wurden wir dann auch mal so zum Kennenlernen auf die einheimische Bevölkerung losgelassen. Das Ganze nannte sich Stadt- bzw. Orientierungsrallye. Ich schloss mich der Süddeutschen Fraktion an und so zogen wir von einem Punkt zum Nächsten. Um nach dem Weg zu fragen, ging Sabine (aus dem tiefsten Bayern) in einen Schreibwarenladen. Nach kurzer Zeit kam Sie schlecht gelaunt wieder heraus. Auf unser Nachfragen was denn los sei, antwortete Sie, Sie fühle sich so missverstanden. Direkt danach kam der Besitzer des Schreibwarenladens heraus, wandte sich an Sabine und meinte: "Do you speek English?"

Nach einigen Wochen in meinem neuen Heim hatte ich das Gefühl, dass mir nachspioniert wurde. Und tatsächlich erwischt ich meine "Vermieterin" dabei wie sie meine private Post öffnete. Der willkommene Grund dieses gastlich Haus so schnell wie möglich zu verlassen.In meinem neuen zu Hause, war ich mit Mike und Stefan, aus meiner Klasse zusammen. Ein großes Zimmer am Ende des Ganges (ganz so weit weg war es dann doch nicht, aber immerhin in Bad Lippspringe). Unter meinem Zimmer befand sich eine Doppelgarage, darüber der Dachstuhl. Es gab Gott sei dank nur dreieinhalb Aussenwände. Unsere Vermieterinnen (eine 73jährige mit Ihrer älteren Schwester) hatten das große Bedürfnis, sich an armen Azubis zu bereichern. In der einzigsten Lampe bei mir im Zimmer hing eine 25W Birne und die Kesseltemperatur der Heizung betrug ca. 40 Grad (Ende Januar). Was in meinem Zimmer trotz Zusatzdecke unter der Bettdecke und Schlafsack unter der Zusatzdecke unter der Bettdecke eine gefühlte Temperatur von saukalt zum Schlafen mit sich brachte. Das Problem mit der 25W Funzel löste ich ganz unkonventionell, indem ich bei Nachhausekommen einfach eine 100W Birne reindrehte. Der Ablauf war wochenlang der Gleiche. Beim Heimkommen die 100W Lampe vom Schreibtisch nehmen , 25W Lampe raus und auf den Schreibtisch legen, 100W Lampe rein und schon ging mir ein Licht auf. Eines nachmittags allerdings hing nur noch meine 100W Birne in blanker Fassung von der Decke. Der wunderschöne Glasschirm, vermutlich aus den fünfziger Jahren hat sich so einfach in Luft aufgelöst und mein Zimmer war pikobello frisch gesaugt. Seit diesem Tag hatte ich zwar keinen Lampenschrm mehr, aber dafür deutlich mehr Licht.

To be continued..........

 

Wenn ich mal wieder Zeit habe geht es weiter.

 

 

 

 

Stefan Kiermaier

Robert-Bosch-Str. 21/1

73765 Neuhausen

mailto: stefan.kiermaier@kiri-online.de

Danke, dass Sie vorbeigeschaut haben, aus welchen Gründen auch immer.